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IPv4 vs. IPv6: Wenn die Website nur manchmal funktioniert

Ein Fall aus dem Alltag

Warum eine Website über Safari problemlos läuft, aber über Firefox und Chrome plötzlich streikt? Wir haben es erlebt – und die technische Ursache war gar nicht so exotisch wie gedacht.


Der Fall: Eine Website, die sich nicht überall aufrufen ließ

Im April 2025 erreichte uns bei NOWAK eine Supportanfrage eines Kunden, dessen Website xyz.de sich in bestimmten Kombinationen aus Browser und Internetanbieter nicht aufrufen ließ:

  • Vodafone + Firefox/Chrome = Website nicht erreichbar
  • Vodafone + Safari = alles okay
  • Telekom + beliebiger Browser = ebenfalls okay
  • Mobiles Vodafone-Netz (ohne WLAN) = kein Problem
  • WLAN über Vodafone-Festnetz = Problem wieder da

Ein typischer Fall von: “Was zur Hölle ist hier los?”


Die Spur führt ins Netz: IPv4 vs. IPv6

Zusammen mit unserem Hostingpartner InterNetX haben wir den Fehler analysiert – und wurden schnell fündig: Die Ursache war eine falsche bzw. fehlende DNS-Konfiguration in Bezug auf die www.-Subdomain. Konkret:

  • Die Domain xyz.de hatte sowohl einen IPv4- (A-Record) als auch einen IPv6- (AAAA-Record) DNS-Eintrag.
  • Die Subdomain www.rundum-meir.de hingegen nur einen AAAA-Record, also nur einen IPv6-Eintrag – kein A-Record!

Ergebnis: Browser, die (je nach Einstellung, Betriebssystem und Netz) IPv4 bevorzugen, konnten www.xyz.de nicht auflösen – es gab schlicht keinen passenden DNS-Eintrag.

Nur Systeme, die auf IPv6 zugreifen konnten (wie z. B. Safari mit Telekom-Netz), kamen ans Ziel.


Warum spinnt das nur bei Vodafone?

Viele Vodafone-Anschlüsse – vor allem im Festnetzbereich – setzen stark auf IPv6 oder arbeiten mit einem sogenannten Dual-Stack-Lite, bei dem IPv4 über IPv6 getunnelt wird.

Je nach Router, Firmware, Netzabdeckung und DNS-Konfiguration kann es dann zu abweichendem Verhalten bei der Auflösung von Domains kommen.


Warum funktionieren manche Browser trotzdem?

Browser wie Safari auf macOS oder iOS nutzen oft standardmäßig IPv6, wenn es verfügbar ist. Firefox und Chrome hingegen können je nach System oder Netzwerkpräferenz auf IPv4 zurückfallen. Und wenn der passende IPv4-DNS-Eintrag fehlt – wie in unserem Fall – scheitert der Zugriff.


Die Lösung: DNS-Eintrag ergänzt, Problem gelöst

Sobald der fehlende A-Record für www.xyz.de ergänzt wurde, funktionierte der Seitenaufruf wieder in allen Netzen und mit allen Browsern.


Fazit: Kleine Ursache, große Wirkung

Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich Browser, Provider und Netzwerktechnologien mit DNS und IP-Protokollen umgehen – und wie wichtig eine saubere DNS-Konfiguration ist, insbesondere in Zeiten des Übergangs von IPv4 auf IPv6.

Wir sagen: Check your DNS – und zwar für alle Subdomains, nicht nur die Hauptdomain.

Und: Wer bei uns hostet, bekommt nicht nur Webspace, sondern auch den richtigen Support, wenn’s mal hakt.

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